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6. Juli 2018

Fast 320 Wohnungseinbrüche täglich

Die Anzahl der Wohnungseinbrüche ist deutlich zurückgegangen, dennoch waren es letztes Jahr immer noch über 116.500 derartige Delikte. Das Wohnungseinbruchsrisiko in den einzelnen Bundesländern ist zudem unterschiedlich hoch, wie aktuelle Statistiken zeigen.

  • Text : Marketing der ALH Gruppe
  • Lesedauer : 3 Minuten

Insgesamt hat sich die Anzahl der Wohnungseinbrüche nach Angaben der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik in 2017 im Vergleich zu 2016 um über ein Fünftel auf rund 116.500 Fälle reduziert. In Relation zur Anzahl der Haushalte gibt es in Bremen die höchste Einbruchsquote, in Bayern die niedrigste, wie die Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) belegen.

Laut der vor Kurzem veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2017 des Bundeskriminalamtes gab es letztes Jahr 116.540 polizeilich registrierte Wohnungs-Einbruchdiebstähle. Gegenüber 2016 ist damit die Anzahl um 23,0 Prozent zurückgegangen.

Die Zahl der Wohnungs-Einbruchdiebstähle war damit 2017 nach sieben Anstiegen in Folge zum zweiten Mal wieder rückläufig. Seit der Jahrtausendwende gab es im Vergleich zu 2017 nur in den Jahren 2005 bis 2009 mit damals zwischen 106.100 und 113.800 Wohnungseinbruchs-Diebstählen noch weniger derartige Delikte.

Das Bundesland mit den meisten Wohnungseinbrüchen

Wie aus den PKS-Daten weiter hervorgeht, gab es zahlenmäßig in Nordrhein-Westfalen mit knapp 39.057 Fällen die mit großem Abstand meisten Wohnungseinbruch-Diebstähle. Auf dem zweiten Rang liegt Niedersachsen mit rund 13.595 Delikten dieser Art.

Dahinter folgen Berlin mit 8.580, Baden-Württemberg mit 8.437, Hessen mit 8.287, Bayern mit 6.045, Hamburg mit 5.769, Schleswig-Holstein mit 5.403, Rheinland-Pfalz mit 4.834, Sachsen mit 4.071, Brandenburg mit 3.167, Sachsen-Anhalt mit 2.715 und Bremen mit 2.606 Wohnungseinbrüchen.

Die in absoluten Zahlen wenigsten Wohnungseinbruch-Diebstähle gab es in Thüringen mit 1.403, im Saarland mit 1.391 und in Mecklenburg-Vorpommern mit 1.180 derartigen Delikten.

Bis zu knapp 30 Prozent Rückgang

Auch wenn in allen 16 Ländern ein rückläufiger Trend zu beobachten war, gab es doch gewaltige Unterschiede. So ging die Anzahl der Wohnungseinbrüche in Sachsen-Anhalt „nur“ um 0,4 Prozent zurück. Am größten fiel der Rückgang in Schleswig-Holstein mit 29,9 Prozent aus.

In vier weiteren Bundesländern betrug das Minus mehr als ein Viertel, nämlich im Saarland mit minus 28,6 Prozent, in Rheinland-Pfalz mit minus 28,3 Prozent, in Nordrhein-Westfalen mit minus 25,7 Prozent und in Berlin mit minus 25,4 Prozent. Zwischen einem Fünftel und fast einem Viertel weniger Wohnungseinbrüche gab es in Brandenburg (minus 24,2 Prozent), Baden-Württemberg (minus 24,0 Prozent), Hamburg (minus 23,2 Prozent), Hessen (minus 20,4 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (minus 20,1 Prozent).

Einen ebenfalls zweistelligen Prozentbetrag als Rückgang bei den Wohnungseinbruch-Diebstählen gab es zudem in Bayern (minus 19,1 Prozent), Niedersachsen (minus 17,1 Prozent), Bremen (minus 15,4 Prozent), Sachsen (minus 13,1 Prozent) und Sachsen-Anhalt (minus 11,3 Prozent).

In Bayern die wenigsten Delikte pro 1.000 Haushalte

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hat die Einbruchsquote in Relation zu den Haushalten errechnet. Hier zeigt sich eine andere Reihenfolge. Das Bundesland mit den wenigsten Wohnungseinbrüchen in Relation zu den Haushalten ist Bayern mit 1,0 derartigen Delikten pro 1.000 Haushalte. Niedrig sind die Einbruchsraten auch in Thüringen mit 1,3, Mecklenburg-Vorpommern mit 1,4, Baden-Württemberg mit 1,6 und in Sachsen mit 1,9 Einbrüchen je 1.000 Haushalte.

Eine Klaurate unter drei Wohnungseinbruch-Diebstählen pro 1.000 Haushalte erreichen Sachsen-Anhalt (2,3), Rheinland-Pfalz (2,5), Brandenburg (2,6), Hessen (2,7) und Saarland (2,8). Mehr Wohnungseinbrüche in der Relation hatten dagegen die Bundesländer Niedersachsen mit 3,4, Schleswig-Holstein mit 3,8, Berlin mit 4,4, Nordrhein-Westfalen mit 4,5 und Hamburg mit 5,9 Wohnungseinbruch-Diebstählen pro 1.000 Haushalte. Nach Angaben des GDV hat sich die Quote in keinem der Bundesländer verschlechtert.

In allen Ländern bis auf Thüringen, wo die Quote unverändert bei 1,3 Delikten pro 1.000 Haushalte lag, gab es in 2017 im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung. Diese fiel in Hamburg mit minus 1,8 Wohnungseinbrüchen pro 1.000 Haushalte am stärksten aus. Zwischen 1,0 und 1,6 Wohnungseinbrüchen weniger pro 1.000 Haushalte gab es in Rheinland-Pfalz, Saarland, Bremen, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Alle anderen Bundesländer hatten einen Rückgang zwischen 0,2 und 0,8 derartigen Delikten je 1.000 Haushalte.

Tipps zum Thema Einbruchschutz

Tipps, wie man sein Eigenheim gegen Einbrecher absichert, findet man im Internet unter www.vds-home.de, dem Webauftritt der VdS Schadenverhütung GmbH (VdS), einem Unternehmen des GDV. Ebenfalls online stellt die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter anderem auf den Webseiten www.nicht-bei-mir.de und www.k-einbruch.de diverse Präventionsmaßnahmen vor.

Sollte trotz aller Vorsicht dennoch eingebrochen werden, übernimmt eine bestehende Hausratversicherung zumindest den finanziellen Schaden. Wichtig ist, dass die Versicherungssumme dem Wert des Hausrates entspricht, damit nach einem Einbruch die tatsächlich verursachten Schäden auch komplett von der Versicherung übernommen werden.

Bei bestehenden Policen ist es daher wichtig, regelmäßig zu prüfen, ob die im Vertrag vereinbarte Versicherungssumme noch dem tatsächlichen Wert der versicherten Sachen entspricht.

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